Dienstag, 19. September 2023

Solarfärben - erster echter Versuch an einem fast kompletten Strang

 

Nachdem ich im vergangenen Sommer Probefärbungen mit  verschiedenen Pflanzenteilen gemacht habe, habe ich mir in diesem Jahr den restlichen Strang, den ich mal auf dem Wollfestival in Düsseldorf beim Stand von "Webetante" gekauft habe, geschnappt, immerhin noch fast 87 Gramm, und ihn entsprechend zum Färben vorbereitet.

Zuerst habe ich mal den Strang in warmem Wasser mit einem Schuss Essigessenz eingeweicht. Danach habe ich eine Lösung mit Alaun vorbereitet. Ich habe 2 gehäufte Esslöffel in 1 Liter Wasser gelöst.

Da mir bei den Probefärbungen Rainfarn (gelb) und Mahonie (lila) sehr gut gefallen haben, wollte ich diese 2 Pflanzenteile jetzt zusammen in einem Glas einschichten. Dafür habe ich den Rainfarn an unserem Campingplatz in Holland geschnitten und die Mahonienbeeren in der Nähe meiner Arbeitsstelle eingesammelt.

Nach dem Einschichten in ein Oliven-Glas habe ich vorsichtig die Alaun-Lösung darübergegossen, das Glas verschlossen und auf den Balkon gestellt, leider an einem Regentag, aber ich hatte Hoffnung, dass die Sonne noch kam, in den nächsten Tagen. Danach brauchte ich Geduld... Geduld... und eben Sonne, die zwar spärlich aber doch ab und zu rauskam.

 

Da es allgemein weder sehr warm noch besonders sonnig war, brauchte ich zwischendurch kein Wasser nachschütten.

Nach 2 h sah alles noch nach 2 Farben aus, aber lila zeigte sich schon dominant nach oben drängend:

        

Leider hat es sich so verhalten, dass von dem Gelb nach gewisser Zeit nichts mehr zu sehen war, das Lila hatte sich, auch ohne schütteln, im gesamten Glas verteilt - naja, vor Überraschungen ist man beim Färben ja nie sicher - und so schlimm ist das nicht, da das Lila ja eine schöne Farbe ist. Vielleicht hätte ich auch beim Rainfarn weniger von den kleinen Stielen an den Blüten mit reinpacken sollen. Außerdem hatte ich im Nachhinein beim Betrachten der Blüten das Gefühl, sie waren noch nicht reif. Bei den Probefärbungen waren die Blüten noch dicker. Naja, egal. ich war jedenfalls sehr gespannt, wie es am Ende "ausgegurkt" aussehen wird.

Nach 19 Tagen, am 15.08.2023 kam dann das Spannendste: Das "Ausgurken" - vorsichtig habe ich den Strang aus dem Sud gezogen. Die Pflanzenteile dann zuerst ausgeschüttelt, so gut es ging. Anschließend wurde der Strang zur Sicherheit kurz in der Mikrowelle nachfixiert und danach ausgiebig in der Badewanne ausgewaschen, bis absolut keine Farbe mehr austrat. 

Der fertige Strang hat mich überrascht. Von Lila eigentlich keine Spur. Naja.... blau und gelb gibt eben grünlich. Also ist hier ein blau-grüner Pastellstrang rausgekommen. Die ersten Bilder sind im nassen Zustand entstanden. Mal sehen, wie es dann trocken aussieht. Ich hätte es allerdings etwas kräftiger erwartet.

Ich habe den Strang auf dem Balkon ausgebreitet, zwischendurch gewendet und gedreht, und dann gewartet, bis er trocken war. Das ist nun das Endergebnis: Ich bin wirklich überrascht über die Farbe und freue mich schon aufs Verstricken. 

  

Ein Problem stellt sich mal wieder.... die Farbe lässt sich schlecht einfangen. Es ist eine Mischung aus Lindgrün, Babyblau und helleren Stellen. Hoffentlich sieht man das an den Socken etwas besser.

          







Verstrickt sieht man dann doch, dass es etwas  Streifen Bilder in hellblau und lindgrün. Ich habe mich hier für ein Lochmuster namens "Spring forward" von Linda Welch entschieden. Das kommt bei dem Farbton sehr gut raus. 
Diese Socken werden im Sockenstricker-Bingo 2023 das Feld "Frühling, Sommer, Herbst, Winter" markieren - hoffe ich.


 




Dienstag, 12. September 2023

Einfach schräg frühlingsfrisch mit Herbst-Stimmungsbildern


                                                                      


Auf dem tollen Rheinischen Wollmarkt in Euskirchen Kuchenheim 2022 (ich hatte ja  ausführlich darüber berichtet) war auch ein Stand mit Projekt-Entwürfen von Designer Sven Lersch (Sonjizu Wolldesign). Er war selber vor Ort und hatte tolle Pakete für seine verschiedenen Tücher und Schals dabei. In Duisburf bei "Kielgeholt" hatte ich schon nach einigen Modellen geschaut, konnte mich aber nicht entscheiden. Dies hat sich dann hier ergeben, da die Stola "Voll schräg 2.0" so wunderbar in der Sonne gestrahlt hat. Da war die Entscheidung SOFORT gefallen! Ich glaube auch, die "Voll schräg"-Stola war in Duisburg gar nicht dabei.

Meine mitgereisten Nadelhexen-Freundinnen haben sich ebenfalls davon  anstecken lassen. Somit hatten wir jetzt wieder ein "Hexen-Projekt", was wir in unterschiedlichen Farben umsetzen konnten. Mittlerweile sind wir auch bereits fast alle damit fertig, ich war schon fast die Letzte....

Die Anleitung strickte sich auf Grund der guten Beschreibung schnell runter und hat viel Spaß gemacht.  Nach wenigen Wiederholungen brauchte ich die Anleitung kaum noch zur Hand nehmen. Und das Projekt ist auch Stricktreff- und fernsehtauglich, da es wirklich nicht allzu kompliziert ist. Die tolle Wirkung machen die Hebemaschen, die strahlende Farbe und vor allem die Schräge durch Zu- und Abnahmen am Rand. Der schöne Icord-Rand rahmt das hübsche Teil perfekt und sauber ein.


Ich habe mir als Fotolocation den Kürbishof "Huys en Hof" in Buggenum ausgesucht, als das Wetter schön sonnig war - dieses Tuch musste einfach in der Sonne fotografiert werden!

Im Garten dort finden sich diverse kleine und größere Skulpturen, die mir bereits öfter als Kulisse gedient haben. 

Ich fahre dort jedes Jahr hin und kaufe auch immer reichlich Zierkürbisse zur Deko, da sie hier wirklich günstig sind, lange halten und die Auswahl gigantisch. 

Ein Ausflug dorthin lohnt sich allemal.




Ich zeige Euch gerne noch ein paar Eindrücke vom Kürbishof und seinem schönen Skulpturengarten:


  

       

  
 

Abschließend noch etwas zu Sven Lersch: ich war vor vielen Jahren, ich glaube es war im Sommer 2016, auf einem Treffen, organisiert von Pia von Garnstube.com über Facebook. Damals war ich in Roermond auf dem Campingplatz im Urlaub und das Treffen fand in Brüggen, kaum 20 km entfernt davon, in einem Cafe-Garten statt. Dort kamen etwa 30-35 Teilnehmerinnen zusammen - und 1 Mann - eben Sven Lersch, damals noch nicht so aktiv mit dem Designen von Strick-Projekten und ähnlichem, sondern hauptsächlich selber strickend. Es war sehr lustig damals und alle, auch er, hatten tolle Dinge auf den Nadeln und es wurde ausgiebig von den mitgebrachten Bobbeln geshoppt. Nun, nach so vielen Jahren, habe ich ihn drauf angesprochen und wir haben darüber nochmal herzlich gelacht, wie es "damals" war.