Samstag, 20. Dezember 2025

Hitofude - von Euphorie, Knoten im Kopf bis zum Yeah-Gefühl






Jetzt werde ich doch verrückt - nachdem die Jacke ewig brauchte, sie fertigzustellen (siehe später) und dann nochmal fast genauso viel Zeit verging, bis ich sie fotografiert hatte, habe ich doch glatt vergessen, diesen Post abzuschicken! GEHTS NOCH? Bin ich schon so alt, dass ich sowas vergesse? Also wirklich, ich verstehe mich selbst nicht....... ABER JETZT ENDLICH....




Diese wunderschöne Jacke "Hitofude" von Hiroko Fukatsu habe ich bei einer Strickfreundin bewundert und mich direkt hinein verliebt. Trotz meiner Abneigung, für mich Oberteile zu stricken, habe ich beschlossen, diese will ich auch machen.

Also - Wolle finden..... auf dem Wollfestival 2019 in Düsseldorf habe ich dann passende handgefärbte Feine Merino Wolle von der Zauberwiese in dunklem Petrol, Farbe 7119, gefunden - ziemlich teuer, 110 Euro für die Wolle - aber man gönnt sich ja sonst nichts.... 

Mit Hilfe der Freundin habe ich dann die Berechnung für die anzuschlagende Maschenzahl gemacht und dann ging's los.

Endlos lange  Reihen (hier dachte ich schon, uff, das dauert aber.... da habe ich noch nicht ans Ende gedacht), die aber mit dem kurzweiligen Lochmuster Spaß gemacht haben, bis die Ärmel fertig waren... und dann kam das Problem.






Ich habe trotz x-facher Versuche und Rechnerei nicht verstanden, wie ich weiterstricken musste. Irgendwann hab ich dann erstmal alles in die Tüte und in die Ecke gefeuert. Corona-geschuldet hat es fast 2 Jahre gedauert, bis ich mit der Freundin dann endlich zusammen erarbeitet habe, wie ich weitermachen muss. Zwischendurch hatte ich bei unseren Treffen einfach mehr Frust als Lust, und sie musste sich auch erst wieder eindenken.

Dann aber hat sie mir nur ganz kurz erklärt, wie ich nach den Ärmeln die Runden (da hat mein Kopf vorher ausgesetzt - RUNDEN? Bei einer JACKE?) stricken musste, um den Kragen und den Streifen im Rücken hinzubekommen, und ich hab mir die Hand vor den Kopf geschlagen - wie einfach das eigentlich ist, und ich hatte einfach nur einen riesen Knoten im Kopf. Also dann endlich vom Arm zum Kragen und zum Körper-Teil weiter und schon fluppte es wieder. 

Zuerst musste ich dann, nach der Kragen- und Rückenrippe zwar wieder endlos viel rumrechnen.....selber schuld, wenn man ein Garn nimmt, was eben anders ist, als das Original, und dann auch noch eine größere Größe braucht... schließlich hatte ich aber eine Riesentabelle, in der am Ende die Maschenzahlen für Zunahmen, Aufteilungen für Vorne und Hinten, sowie die Stellen für die Maschenmarkierer standen. Und dann war es einfach toll, die Jacke wachsen zu sehen. Meine Riesen-Tabelle ging gottseidank auf und passte auch!

Am Ende wurden die Reihen verdammt lang - über 1500 Maschen - und dauerten dann schon mal ca. 30 Minuten, bis ich drüber war. So habe ich an manchen Abenden gerade mal 4 Reihen geschafft, oder auch weniger.

ABER: Alles hat einmal ein Ende - und wenn es die Wolle ist..... Als noch ca. 50 g übrig waren, habe ich dann mit dem 1re-1li-Rippenbündchen angefangen, hiervon 8 Reihen gestrickt und dann locker, aber nicht labberig, abgekettet (ein gefühlt endloser Akt). 

Danach konnte ich mich dann daran machen, die Ärmel zu verschließen und die Fäden zu vernähen - viele waren es ja nicht, da ich mit 2 dicken, 330g-Knäulen gearbeitet habe. Das war ein großer Vorteil!

Gelegenheiten, die Jacke anzuziehen werde ich aber wohl nicht allzuviele haben - noch dazu muss ich ehrlich zugeben: Schlank macht sie nicht gerade. Mit dem Kombinieren tue ich mich auch etwas schwer - ich habe eine tolle weiße Bluse mit besonderem Kragen, die trage ich gerne darunter. Was mir am wenigsten gefällt, ist dass sie vorne immer so auseinandergeht. Mit einer Nadel oder Spange schließen ist nicht wirklich eine Lösung, mache ich aber ab und an. 

Es ist eher eine Jacke für mal einen Geburtstag oder ein Essen, denn warm ist sie auch nicht - aber die wenigen Male, wo ich sie bisher an hatte, bekam ich doch immerhin viele Komplimente. Also, so schlecht kann sie nicht aussehen 😉

   

Diese Fotos der fertigen Jacke habe ich am Torhaus am Möhnesee an einer Statue gemacht - allerdings kommt sie nicht ganz so zur Geltung. Ich wollte immer noch weitere Bilder machen, dies ist aber an Zeitmangel gescheitert, somit belasse ich es jetzt bei der "behüteten und bejackten Statue".

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